jueves, 22 de septiembre de 2011

Puerto de la Ragua, El Chullo, Baños de Zujar

Puerto de la Ragua

El Chullo

Am 19. September schlugen Wilhelm, Joëlle, Leo, Rosi, Gitty und ich das Basislager für den späteren Aufstieg zum El Chullo (2610m ü.NN.) am Puerto de la Ragua (2000m ü.NN.) auf. Nachdem wir uns mit Frischwasser versorgt hatten, verstauten wir dieses und wendeten uns nahrhafteren Flüssigkeiten zu. Ich wollte mich für den nächsten Tag, an dem der Aufstieg erfolgen sollte, noch etwas warm laufen und joggte ein Stündchen durch die wild-romantische Gegend der Sierra Nevada. Auf halber Strecke versuchten irgendwelche Trolle, Berggeister, oder Yetis sich in die Gestalten meiner Bergleiter zu verwandeln, um mich zu irritieren. Gleichzeitig gaukelte einer dieser Trolle den Anderen mein Erscheinen vor, sodass es beinahe aussah, als ob ich auf der Hälfte meiner Laufstrecke am Basislager vorbeigekommen wäre. Zum Glück liess sich niemand von dem makaberen Spuk verunsichern.

Am nächsten Morgen erfolgte der Aufstieg. Joëlle wurde als erste Opfer der dünnen Luft und musste den Strapazen Tribut zollen. Sehr viel später schlug Wilhelm, wohl in einer heftigen Attacke von Höhenrausch verwirrt und unbemerkt einen anderen Weg, genau in die verkehrte Richtung ein und verschwand hinter dem Horizont. Das nächste Opfer war meine Frisur, denn in der Zwischenzeit hatte ein orkanartiger Wind die letzten Meter zum Gipfel zu einer harten Prüfung werden lassen. Als Leo, Gitty und ich den Gipfel erstürmten, stemmte Rosi sich mit aller Kraft gegen den Sturm um eine von allen Wettern geschundenen Reste einer alten Ruine herum, zu allem bereit, den Blick nur noch nach oben gerichtet. Es kostete uns alle Überredungskunst, sie von den allerletzten, gefährlichen Metern zum Gipfel abzuhalten und zur Umkehr zu bewegen.

Beim Abstieg schliesslich, schien zunächst alles gut zu gehen, bis Rosi plötzlich von der Bildfläche verschwand. Eine sofort eingeleitete Suchaktion wurde glücklicherweise schon bald von fast nicht mehr erwartetem Erfolg gekrönt, sodass die komplette Seilschaft noch am selben Tag mit allerlei Getränken ins Hier und Heute zurückfinden konnte.

Die Karawane setzte sich danach nicht nur in Gang, sondern auch das feste Ziel, Baños de Zujar noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Mit geringen Verlusten an Material und menschlichen Kräften (1Rückspiegel, 1 Caravanstecker), erschöpft, aber glücklich konnte die Wagenburg noch selbigen Tages am Zielort errichtet werden.

Als gläubiger Pastafari, beging ich den Tag mit dem unserer Glaubensgemeinschaft gemässen Ritual und schloss mich der segensreichen Speisung mit Spaghetti an.

Noch etwas Sport, Schwimmen, Laufen, Essen und Trinken rundeten den Aufenthalt ab.

Schon am nächsten Tag mischten sich Leo, Gitty und ich unter die Einheimischen, beobachteten ihre Lebensgewohnheiten, besuchten eine von harter Arbeit verlassene Ölmühle und deckten uns mit dem Stoff, aus dem Ailloli gestampft wird ein. Um 13:00Uhr schlug die Stunde der zum Schweigen gebrachten Lämmer. Während ihre sterblichen Überreste in den Schlünden von Joëlle, Wilhem und Leo verschwanden, hatte ich mich noch einmal in mein liebgewordenes Ritual der Pastaverwandlung vertieft.

Ich hoffe nun, dass die Gesellschaft der Gipfelstürmer sich bald erweitern wird und mit uns zu baldigen neuen Abenteuern aufbrechen will.

lunes, 5 de septiembre de 2011

Herbsterwachen

Herbsterwachen

Ganz langsam erwacht die Gruppe zu neuem Leben. Schon deutlich konnte man das Scharren ungeduldiger Füsse unter den Tischen spüren. Nun wächst die Wanderlust wieder bis zu dem Grad, an dem sie nur noch mit strammen Schritten im Zaum gehalten werden kann.

Vorerst begnügten wir uns noch mit geselligem Beisammensein, mit Würste und anderen Leichenteilen verbrennen, mit Stühle zerbersten. Noch genügte das sanfte Rauschen der Wellen unter uns, das Lichtermeer Terreros’, das sich in der indigoblauen Brandung spiegelte. Doch bald schon werden wir wieder Gipfel stürmen, lange Staubwolken hinter uns herziehen und nicht ruhen, ehe nicht jede Sohle glattgeschliffen ist.

Bis dahin

Lukas